Schloss Baumkirchen
Das Schloss Baumkirchen (auch Schloss Wohlgemutsheim oder Schloss Wohlgemuetsheim genannt) befindet sich in der Gemeinde Baumkirchen im Bezirk Innsbruck-Land von Tirol (Schloßstraße 4).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Baumkirchen wurde ersturkundlich um 1147 als „Poumchirche“ erwähnt.[1], die Herren von Baumkirchen im Jahr 1223; das Adelsgeschlecht starb am Ende des 14. Jahrhunderts aus.[2]
Das Schloss wurde von Paul Heuberger 1474 erbaut, die Schlosskapelle zu Ehren der Vierzehn Nothelfer wurde von Paul von Kripp vor 1517 errichtet. Im 17. Jahrhundert war die Kapelle so verfallen, dass sie für gottesdienstliche Zwecke nicht mehr verwendet werden konnte. Das heutige Patrozinium der Heiligen Dreifaltigkeit lässt daher auf eine zweite Weihe schließen.
1587 wurde das Schloss von Erzherzog Ferdinand von Tirol für seine zweite Gattin Anna Caterina von Gonzaga erworben. Zwischen 1622 und 1783 kam es in den Besitz des Damenstiftes Hall. Dieses wurde 1783 durch Kaiser Josef II. aufgehoben. Danach kam es bis 1959 an die Grafen Galen. Letzter adeliger Besitzer des Schlosses war Christof Bernhard Graf Galen, der am 5. Mai 1973 als Wohltäter und Ehrenbürger der Gemeinde Baumkirchen im 88. Lebensjahr gestorben ist. Er ließ 1955 die Kapelle von Willi Ghetta restaurieren, der drei Deckenbilder aus dem Ende des 17. Jahrhunderts freilegte, die auf das alte Patrozinium der Vierzehn Nothelfer bezogen sind.
1959 wurde Schloss Baumkirchen an die Don Bosco Schwestern verkauft. Das Haus wurde so umgebaut, dass es als Kloster, Exerzitienhaus und Jugendzentrum dienen kann.[3] Von 2009 bis 2014 wurde das Gebäude generalsaniert und mit Zubauten für Tagungen versehen.[4][5]
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Innenansicht der Schlosskapelle
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Kapelle des Wohlgemutsheims
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Schloss Baumkirchen
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Schloss Baumkirchen
Schloss Baumkirchen heute
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Schloss ist ein dreigeschossiger würfelförmiger Bau mit einem hohen Walmdach. Das Gebäude besitzt schräg gestellte Eckerker, die mit der Giebelfront optisch verbunden sind; über einen Verbindungsgang gelangt man in die Kapelle. Erwähnenswert sind das Rundbogenportal an der Stirnfront, die Halle und die 1955 in der Kapelle freigelegten Fresken.
Heute ist im Schloss Wohlgemutsheim ein Geistliches Zentrum und Tagungshaus der Don Bosco Schwestern eingerichtet, das auch von externen Veranstaltern genutzt werden kann. Es dient für Exerzitien, Seminare, Tagungen und Freizeiten; außerdem war es von 2014 bis 2022 der Alterssitz des emeritierten Salzburger Erzbischofs Alois Kothgasser.[6] In den Anbauten befinden sich das Kloster der Schwestern, ein Kindergarten und ein Hort.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Clam Martinic: Burgen und Schlösser in Österreich. Landesverlag im Veritas Verlag, Linz 1991, ISBN 3-85214-559-7.
- Martin Kolozs: Alois Kothgasser – Mein Leben in Stationen. Tyrolia Verlag, Innsbruck 2020, ISBN 978-3-7022-3837-7
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S. 53–54, Nr. 433.
- ↑ Ein Dorf in Tirol
- ↑ Don Bosco Schwestern auf der Homepage der Gemeinde Baumkirchen
- ↑ Jetzt beginnt die umfangreichste Bauphase
- ↑ Don Bosco Schwestern eröffnen Schloss Wohlgemutsheim in Baumkirchen in Tirol wieder
- ↑ Schloss Wohlgemutsheim: Über uns. Abgerufen am 1. August 2021.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homepage Schloss Wohlgemutsheim, Geistliches Zentrum der Don Bosco Schwestern
- Schloss Baumkirchen auf Austria-Forum
- Baumkirchen auf geschichte-tirol
Koordinaten: 47° 18′ 3,3″ N, 11° 33′ 46,2″ O